Haus "Am Brunnentempel"

Links im Vordergrund steht Haus Müller, Sammlung W.Malek
Links im Vordergrund steht Haus Müller, Sammlung W.Malek
Sammlung W.Malek
Sammlung W.Malek

Besitzer war ursprünglich Christian Müller,( + 12.09.1857).  Der Volksmund nannte ihn "Käspöpper", er war ein kleiner und gebücktgehender Mann. Seine Frau Osanne, geb. Anschütz war die Schwester von Konstantin Müllers Mutter.
Der Sohn Wilhelm hatte zwei Töchter: die eine war die Frau des Otto Reum *), Besitzer der Pallaswerke in Barchfeld und die andere die Frau des Fabrik-besitzers Karl Ambron in Steinbach. Kurt Schwarz übermittelt eine Anekdote zum Käspöpper: Ein Meimerser kam zu ihm, um ein paar Nägel zu kaufen. Beim Bezahlen sagt er - die sind aber teuer. Da hat der Käspöpper geantwortet: Geh doch nach Attero und hol dir einen Eisenstein und mach dir einen Nagel draus, dann weißt du, warum die so teuer sind.
J. Wilhelm Müller hatte im Haus einen Laden. In der Mitte des Hauses war der Ladeneingang mit einer Treppe, rechts und links waren je zwei schmale Schaufenster. Die Räume des Ladens waren sehr niedrig und eng. Rechts vom Eingang war der sehr primitive Lebensmittelladen, links gab es Porzellan, Steingut, Glasgegenstände und Reiseandenken. Von Kunden, hauptsächlich Schnapstrinkern, die nicht bezahlen konnten, hatte sich Müller einige Äcker und Wiesen angeeignet. Er wurde als Klugscheißer bezeichnet.
Nach dem Tode von Wilhelm Müller Anfang der 1920er Jahre  übernahm Heinrich Grosch als Pächter das Geschäft. Er war nur wenige Jahre in Liebenstein und verstarb. Daraufhin übernahm Karl Mertens den Laden.
In den 30er verlegte er das Geschäft in den Meininger Hof  http://www44. jimdo.com/app/s06790 cd3cc8612fc/p10d7d47a56cb871d/.
Die Ladenräume des Hauses am Brunnen wurden zu Wohnungen ausgebaut.
In sozialistischer Zeit wohnte Familie Zeikau im Haus und im Dachstübchen hatte Uhrmacher Diemar seine Ladenwerkstatt.
Die alte Scheune, auf dem colorierten Foto rechts im Hintergrund zu sehen, wurde abgerissen; später dann auch das ganze Haus. Der heutige Parkplatz des Hotels Kaiserhof http://heimatfreunde bali.jimdo.com/heilbad/sanatorien/kaiserhof-kurhaus/  definiert in etwa das ehemalige Grundstück.

   *) siehe  http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/villen/villa-kuhts/
Familie Schneider wohnte vermutlich vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg im Haus am Brunnentempel, Anfang der 1950er zogen sie in das heute  als " Blaues Haus " bezeichnete Objekt in der Grumbachstraße. siehe auch http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/villen/villa-zocher/

Ausschnitt Fotoarchiv Marburg
Ausschnitt Fotoarchiv Marburg
Repro W.Malek
Repro W.Malek
Archiv W.Malek
Archiv W.Malek

Im 25.Jahr der DDR  (1974) wurde auch Haus Zeikau ( ehemals Theaterstr. 20) mit einem neuen Außenputz versehen. Aber leider musste das Haus nach der Wende abgerissen werden.
Links ist die Nordseite von   
http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pdc931c87ef4a4820/   zu erkennen.

Aufnahme aus der Zeit, als der Hauptsammler in der Herzog-Georgstr. gebaut wurde - gepostet am 31.08.2018
Aufnahme aus der Zeit, als der Hauptsammler in der Herzog-Georgstr. gebaut wurde - gepostet am 31.08.2018