Firma R. & O. Lux, Metallwaren- und Maschinenfabrik A.G. Marienthal - Bad Liebenstein

Edith Raddatz beschreibt in ihrem Artikel  "Schweinaer Mühlengeschichten" (Altensteiner Blätter 1995) unter Punkt 16 das  Wasserrad R.& O. Lux.
Der von der Mühle Erbe in Marienthal kommende Mühlgraben wechselte unterhalb der Teiche auf die andere Straßenseite und wurde parallel zur Straße bis zur Firma R.& O. Lux geführt. Da Anfang des vorigen (19.) Jahrhunderts an dieser Stelle eine der Kupferschmelzen stand, in denen die Glücksbrunner Erze verarbeitet wurden, ist anzunehmen, daß die Wasserkraft damals schon genutzt wurde. Nach dem Niedergang des Bergwerks ging die Schmelzhütte an die Herren Andreas Ziegler und Christian Bardenheuer aus Ruhla über. Sie richteten eine Metallwarenfabrik ein und nutzten zwei Wasserräder zum Antrieb der Maschinen. Später ging das Anwesen an die Firma Genke & Companie über, seit 1890 unter dem Namen R. & O. Lux geführt. Auch hier ist nicht bekannt, wann die Wasserräder entfernt wurden.

Eduard Theodor Christian Erbe Besitzer der Marienthaler Mühle Repro A.Raddatz
Eduard Theodor Christian Erbe Besitzer der Marienthaler Mühle Repro A.Raddatz
Ansichtskarte 06.04.1912 gelaufen - Archiv W.Malek
Ansichtskarte 06.04.1912 gelaufen - Archiv W.Malek
Ansichtskarte - Archiv W.Malek
Ansichtskarte - Archiv W.Malek

Dank Werner Müller können wir mit dieser Luftaufnahme (aus vermutlich den 1930er Jahren) ein weiteres Dokument der Sammlung hinzufügen

Besitz: Inge Richter
Besitz: Inge Richter
Rechnung vom 03.02.1914 - Repro W.Malek
Rechnung vom 03.02.1914 - Repro W.Malek
  • ( 1369: Otto von Romrod auf Wenigen-Schweina beginnt die Gothaische Linie ) Hinweis für Administrator

 

Im Jahre 1853 wurde das Unternehmen als Kupferwäsche und Kupferschmelze gegründet, wobei der Abbau der Kupfererze schon deutlich zurückging.
Diese Unternehmung wurde im Jahre 1862 von der Firma Bardenheuer & Co., dessen Inhaber die Ruhlaer Fabrikanten Christian Bardenheuer und Andreas Ziegler waren, für 18000 Taler  erworben. ( Ziegler und Bardenheuer waren Vorfahren der späteren Inhaber Lux. Die Gebrüder Thiel hatten Teile der Bardenheuerschen Fabrik in Ruhla aufgekauft, daraus entwickelte sich dann die GmbH Gebrüder Thiel und daraus VEB Uhrenwerke Ruhla http://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Uhrenwerke_Ruhla - siehe auch download Uhrenwerke unten ).
Es wurde eine Metallwarenfabrik mit Wasserkraft ( zwei Wasserräder ) errichtet. Bardenheuer hatte weitblickend, fortschrittlich und bahnbrechend in der Aufstellung neuzeitlicher Maschinen die moderne Ausgestaltung des Unternehmens vorangebracht.
Neben der Wasserkraft als Energiequelle wurde im Jahre 1870 ein erstes Lokomobil  http://de.wikipedia.org/wiki/Lokomobile  in Betrieb genommen.
Im Jahre 1880 trat die Familie Lux in die Firma ein, wobei Richard Lux Prokurist und Kommanditist war. Die Belegschaft bestand zu dieser Zeit aus etwa 120 Köpfen. 1891 trat Oscar Lux in die Unternehmung ein, die nunmehr als " R. & O. Lux " firmierte. Im Jahre 1900 war die Belegschaft auf 500 Köpfe angewachsen.
1902 wurde die elektrische Beleuchtung eingerichtet bei eigener Stromerzeugung.
Am 01.10.1926 wurde die offene Handelsgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und der Fabrikbesitzer Otto Reum http://www.heimatgeschichte-barchfeld.de/05_1-pallas.html  aus Barchfeld übernahm die Aktienmehrheit und damit das Unternehmen.
Die Arbeit wurde mehr und mehr rationalisiert. Teils mit eigener Stromerzeugung, teils durch die Überlandzentrale waren die zahlreichen Einzelmotore und Gruppenantriebe versorgt worden.
Fabrikationszweige waren:
Für die Schuhindustrie alle Arten von Ösen, Haken, Knöpfen, Knopfbefestiger, Schnallen, Halter, Schlaufen, Buttons Rapides.
Für die Lederwarenindustrie:
alle Arten von Hohlnieten, Ösen, Kofferverschlüssen, Kofferecken, -griffe, -nieten, Metallringe, Damentaschenbügel, Druckknöpfe,
auch für Handschuh- und Papierwarenindustrie sowie Autoverdecks, zum Beispiel Verschlüsse dazu, sowie auch Segelösen.
Für Elektro- und Rundfunkindustrie: Metallteile, Ösen, Hohlnieten aller Art.
Maschinen zum Einsetzen von Ösen, Haken, Hohlnieten, Druckknöpfen, Schuhknöpfen, Lochpfeifen.
Spezialität waren vollautomatische Doppelösen - Einsatzmaschine mit zur damaligen Zeit größter Leistungsfähigkeit.
Rohstoffbezug: aus Rheinland und Westfalen; kalt gewalztes Bandeisen,
Absatzgebiet: ganz Europa, alle Erdteile, insbesondere auch der ferne Osten (China usw.)
Gefolgschaft (Ende der 1930er) : 500 Köpfe

                unter anderem Chronik Bad Liebensteins von Karl Heym   http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p2ac70658dff027f0/

Nobiling, Anna,

 

bekannt unter ihrem Mädchennamen Anna Ausfeld, ist eine Urenkelin des berühmten Päda-gogen Chr. G. Salzmann zu Schnepfenthal in Thüringen und wurde hier am 23. März 1857 geboren. Nach einer glücklichen Kindheit, widmete sie sich dem Lehrberufe, auf den Neigung und Begabung sie hinwiesen und dem sie sich bis zu ihrer Verheiratung mit dem Schriftsteller Max Nobiling https://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/b%C3%BCrger/max-alfred-nobiling/ in Gotha (1881) widmete. Seit 1890 lebte sie in Apolda und hier verlor sie 1892 ihren Gatten durch den Tod. In der Arbeit Kraft zum Weiterleben suchend, nahm sie ihren früheren Beruf als Erzieherin wieder auf und lebte als solche mehrere Jahre im Hause des Fabrikbesitzers Lux in Marienthal bei Liebenstein.

 

S: Für die Kinderwelt Ge. und dramatisierte M. für Schule und Haus), 1888. 2. A., II, 1895. ‒
Ein Sonntagsstrauß (Ge.), 1902.

 ( Quelle: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts 
    bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913 )

      Recherche Volker Henning im März 2018

 

Friedhof Schweina - Aufnahme 2016 W. Malek
Friedhof Schweina - Aufnahme 2016 W. Malek
Friedhof Schweina - Aufnahme 2016 W. Malek
Friedhof Schweina - Aufnahme 2016 W. Malek
Rechnung Thiel & Bardenheuer 1888 - Archiv W.Malek
Rechnung Thiel & Bardenheuer 1888 - Archiv W.Malek
Ruhla Uhren Fabrikation.docx
Microsoft Word Dokument 112.3 KB
Entwurf Neumeister für Villa LUX - Recherche Jürgen Roth
Entwurf Neumeister für Villa LUX - Recherche Jürgen Roth
Villa LUX Marienthal - Sammlung Lars Gebauer
Villa LUX Marienthal - Sammlung Lars Gebauer

Jürgen Roth erklärt dazu
Bei diesem Haus handelt es sich um die "Villa Lux" in Marienthal !
Die Pläne für diese Villa stammen von Prof. Albert Neumeister (Architekt aus Karlsruhe), der auch für den Umbau von Schloss Altenstein im Auftag von Herzog Georg II zuständig war .
Die vielen kleinen Gauben und die Logia sind ein gutes Erkennungszeichen. Die Villa stand direkt zw
ischen Auerhof  http://www.heimatfreundebali.de/hei matgeschichte/gastst%C3%A4tten/auerhof/  und Lux also da, wo heute das Autohaus Mazda seine Autos zum Verkauf abstellt. Die Villa wurde gleich nach der Wende abgerissen, um der " Neuen Zeit " mit all ihren "sinnvollen" Begleiterscheinungen Platz zu machen. Danke an  Lars Gebauer für diese seltene Aufnahme !

Rechnung vom 29.12.1921 - Repro W.Malek
Rechnung vom 29.12.1921 - Repro W.Malek
Uhrenwerke Ruhla 1988.docx
Microsoft Word Dokument 19.9 KB
Repro W.Malek
Repro W.Malek
Repro W.Malek
Repro W.Malek

Hans Groß veröffentlichte in den Altensteiner Blättern 2001/2002 folgenden Brief, dessen Ansinnen das Staatsministerium auch stattgegeben hatte:
                                   
                                                                                   Marienthal, den 8.März 1902
             An das Herzogliche Staatsministerium, Abtheilung des Innern, Meiningen

In dem innerhalb der Gemarkung der Domäne Marienthal, ca. 100 m östlich von unserer Fabrik gelegenen Wäldchen "Rödchen" genannt - befinden sich zwei kleine Quellen, deren Austritt auch unweit daneben auf dem Felde der Domäne bemerkt worden ist und die Feld wie Wege schon seit Jahren zerstören, ohne sonst wie von eigentlichen Nutzen zu sein.
Allerdings ziehen sich, die Gelegenheit benutzend unsere Arbeiter dorthin, um daraus ihr Trinkwasser zu entnehmen. Dadurch aber erwächst uns wegen der Zeitversäumnis nicht nur ein geschäftlicher Nachtheil, sondern es wird den Leuten auch Gelegenheit geboten, in dem Buschwerk allerhand Unfug zu treiben, die im Laufe der Zeit sogar zu zwei Fällen von Sittlichkeitsvergehen geführt und gerichtliche Bestrafungen zur Folge gehabt hat.
Andererseits aber möchten wir den Gewohnheiten der Leute aus Humanitätsgründen nicht hinderlich sein, da sie das Wasser der Quelle dem unserer erst vor einigen Jahren neu erbohrten Brunnen, das wir aus sanitären Rücksichten haben untersuchen lassen, entschieden vorziehen. Infolgedessen können wir auch nicht die dringend erwünschte Absperrung unserer Fabrik veranlassen.
Aus diesen Gründen beabsichtigen wir die Quelle zu fassen und das Wasser nach unserem Fabrikhof zu leiten.
Das Herzogliche Staatsministerium bitten wir daher ganz ergebenst, uns zur Ausführung dieses Planes im beiderseitigen Interesse die Genehmigung gütigst ertheilen zu wollen.

Hochachtungsvoll
gez. R. & O. Lux

Paketkarte vom 26.07.1915 - Repro W.Malek
Paketkarte vom 26.07.1915 - Repro W.Malek
Repro W.Malek
Repro W.Malek
Brief vom 12.10.1929 - Repro W.Malek
Brief vom 12.10.1929 - Repro W.Malek
Aus dem Angebot einer Versteigerung
Aus dem Angebot einer Versteigerung

Gegründet 1853; AG seit 1.10.1926 mit Wirkung ab 1.8.1926; eingetragen am 8.10.1926. Die AG ist aus der oHG R. & O Lux, Metallwaren- und Maschinenfabrik, hervorgegangen. Herstellung und Vertrieb von Metallwaren aller Art, im besonderen von gestanzten Massenartikeln und Maschinen. Haupterzeugnisse: Damentaschenbügel, kleine Metallwaren, Schuh-Furnituren, Hohlnieten, Maschinen zum Einsetzen von Ösen.
Von diesen regionalgeschichtlich bedeutenden Wertpapieren wurden im Bestand des legendären Reichsbankschatzes der ehemaligen Reichsbank in Berlin erstmals Stücke in kleiner Menge gefunden. Es waren lediglich 210 Stücke. Vorher waren die Aktien im Sammlermarkt nahezu unbekannt. Die Aktien wurden bei Giesecke & Devrient gedruckt. Klassischer Wertpapierdruck mit filigraner Bordüre. Vorzüglicher Erhaltungszustand. Regional- und branchengeschichtlich hochinteressante Wertpapiere. Bildbeispiel, Nummern weichen ab.

19.04.1947
19.04.1947

VEB Kombinat Solidor Heiligenstadt
VEB Solidor Breitungen

Mewa-Lux Schweina: Saniertes Gelände übergeben

 

Schweina - Die Industrieruine Mewa-Lux in Schweina ist Geschichte. Am Mittwoch wurde das sanierte Gelände offiziell übergeben.

 

Schweina - Die Industrieruine Mewa-Lux in Schweina ist Geschichte. Am Mittwoch wurde das sanierte Gelände offiziell übergeben.

Bürgermeister Jürgen Holland-Nell (SPD) verwies auf die lange Geschichte des Standortes, an dem bis kurz nach dem politischen Umbruch 1989 hunderte Mitarbeiter in der Metallverarbeitung beschäftigt waren. Viele Jahre tat sich nichts, bis die Gemeinde Schweina Anfang 2010 das Areal bei einer Zwangsversteigerung kaufte. Doch erst nach der Zusage der 90-prozentigen Förderung der Sanierung, konnten die Abrissbagger im Frühjahr 2011 anrollen.

Auf zirka 3,9 Millionen Euro wurden die Kosten damals geschätzt. Dass die endgültigen Kosten mit 3,3 Millionen Euro deutlich unter dem Plan lagen, sei vor allem den guten Ausschreibungen geschuldet, erklärte der Bürgermeister. Nun hofft die Gemeinde, die voll erschlossenen Gewerbeflächen so schnell wie möglich vermarkten zu können.
siehe Fotos vom Abriss ( von März bis August 2011) Ortschronik Schweina   http://www.ortschronik-schweina.de/Fotogalerie/SchweinaerAnsichten.html#abrisslux
https://www.youtube.com/watch?v=4ITICsdEEbI

idehttp://www.marodes.com/galerie/industrie/veb-kurzwaren/


MEWA Schornsteinsprengung - Aufnahme von Ruinenschleicher
MEWA Schornsteinsprengung - Aufnahme von Ruinenschleicher

Auf Teilen des ehemaligen Betriebsgeländes von MEWA hat MALA https://mala.de/de/  
einen bedeutenden Standort für Verschlußsysteme erichtet.