Gummi Seiffert

Der Vater, Erwin Seiffert, hatte die Firma Gummi-Seifert 1947 in Bad Liebenstein gegründet. 1919 in Posen geboren, seit 1920 aber in Berlin lebend, verschlug ihn eine Kriegsverletzung nach Bad Liebenstein, wo er seine spätere Frau, Annemarie Kruspe, kennenlernte. (Es gab wohl kaum einen Einheimischen oder Kurgast, der das vor, während und nach dem Krieg existierende Cafe Kruspe nicht kannte). 1959 siedelte die Familie nach Kassel um. Die Firma war danach zunächst in Verwaltung der Treuhand. 1972 wurde sie dem VEB Kraftverkehrsinstandhaltungsbetrieb Suhl als Betriebsteil “Reifendienst Bad Liebenstein“ angeschlossen. Aber der Volksmund bewahrte den alten Namen “Gummi-Seiffert“ .
Manfred Seifert, 1950 in Bad Liebenstein geboren, besuchte hier und in Kassel die Grundschule. Von 1965 bis 1967 erhielt er in Bayern eine Ausbildung als Maschinenbauer, die er 1968 in Kassel abschloß. Hier besuchte er auch eine Handelsschule. 1974 beendete er ein Studium als Diplom-lngenieur für Maschinenbau an der Gesamthochschule Kassel und arbeitete danach in seinem Beruf. Seit 1. Juli 1990, nach Rückgabe und Rückkauf des ehemaligen Unternehmens, lebt Manfred Seiffert nun wieder in Bad Liebenstein. Er hat eine Tochter (1974) und einen Sohn (1977). Seine Frau Kornelia arbeitete bis zur Geburt des Enkelkindes mit in der Firma, die kurz nach der Wende sechs Angestellte hatte.
Reifen für alle Fahrzeugtypen von allen renommierten Firmen wurden zum Verkauf angeboten. Über die Hälfte aber nahm der Produktionsbereich, der Reifen für Nutzfahrzeuge und für die Industrie vulkanisierte, ein. Als einmalige Dienstleistung sah Manfred Seifert die Montage und
fachgerechte Reparatur aller Reifentypen an. Der parteilose Vorsitzende des Gewerbevereins Bad Liebenstein hatte nach der Übernahme der Firma kaum Zeit, einstige Hobbys wie Paddeln, Schwimmen oder Sauna regelmäßig zu betreiben. Dafür blieben nur die Kurzurlaubsphasen.
Später wurde der Betrieb nach Tiefenort/Hämbacher Kreuz verlagert. 
 
Auszug aus Elke Langes Buch !