Kriegerdenkmal Meimers

Ursprünglicher Zustand mit Eisernem Kreuz - Archiv Theo Reum Meimers
Ursprünglicher Zustand mit Eisernem Kreuz - Archiv Theo Reum Meimers

Theo Reum bekam obiges Foto von Alfred Schmidt (*12.11.1928 Meimers), dessen Vater Ernst am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte und in französische Kriegsgefangenschaft geraten war und in dieser Zeit den Beruf des Stellmachers erlernt hatte. Laut "Stammgast" war Ernst Schmidt der letzte Heimkehrer des 1. WK in Meimers !
Vermutlich wurde das Meimerser Kriegerdenkmal um 1920 errichtet und die Vorbereitung zur Einweihung wurde auf obigem Foto festgehalten.
Der Schöpfer des Denkmals, die Kosten, der Ursprung der Baumaterialien  und auch der Fotograf konnten bisher nicht ermittelt werden.
Die Ausgestaltung des Rednerpultes lässt ebenso Raum für Spekulationen.
Eventuell sind in der Breitunger Kirche zu den offenen Fragen Aufzeichnungen  erhalten.
Das Eiserne Kreuz war auf Betreiben des ehemaligen Bürgermeisters Bruno Bornemann zu DDR-Zeit entfernt worden. Anstelle dieses Kreuzes wurde eine Inschrift in Metall angebracht - unpassend zum Denkmal.
Neben dem Eisernen Kreuz fehlen auch zwei Messingschilder, die an den aufrecht stehenden Steinen der Einfriedung angebracht waren. Darauf waren die ehemaligen Kriegsschauplätze Russland und Flandern vermerkt.
Theo Reum April 2012

Aufnahme November 2012
Aufnahme November 2012
Aufnahme November 2012
Aufnahme November 2012

Im I. Weltkrieg fanden den Heldentod fürs Vaterland  

    ASSMUS           Rudolf     07.01.1887  01.07.1916 gef.

BORNMANN        Franz       08.05.1893    15.07.1918    gef.

DITTMAR             Heinrich    21.12.1884    20.09.1914    gef.

FARCHMIN          Otto         07.09.1887    12.05.1915    gef.

HESS                    Armin       11.11.1896    21.12.1914    gef.

KAISER               Edmund    19.12.1890    04.10.1917    gef.

KNOTT        Georg Friedr.   07.07.1885    02.08.1915    gef.

LÄMMERHIRT     Christ.      05.12.1869    14.04.1917    gef.

MITTELSDORF    Karl          24.10.1895    20.02.1915    gef.

MÜLLER                Albin        25.06.1890    18.04.1915    gef.

MÜLLER               Oskar       16.05.1889    01.10.1914    gef.

REUM                   Armin       16.01.1876    30.12.1899    gest

REUM                   Hugo        25.09.1885    31.08.1916  gef./verm. Somme

SCHMIDT             Heinrich    26.11.1881    18.05.1919    gest.

SEUGLING           Willi         11.07.1895    27.04.1918    gef.

WALCH                Richard     16.05.1878    18.08.1916    gef.

WEDEL                Otto         16.12.1897    18.09.1918    gest.

                                                                                                                                                   

Datum der Abschrift: 29.05.2011

Kriegerdenkmäler 1914/18

Errichtet bis 1933

Durch die ungleich höhere Zahl an Opfern, die der Erste Weltkrieg im Vergleich mit den vorangegangenen Kriegen gefordert hatte, stand in den Ehrenmälern für die Soldaten 1914–1918 zunächst das Totengedenken im Mittelpunkt. Stifter waren vielerorts die Gemeinden oder Kirchengemeinden und nur noch selten Kriegervereine. Die Denkmäler befinden sich darum auch zumeist an oder in Kirchen und beschränken sich auch oft auf die Auflistung der Namen der Gefallenen. Da nicht nur der Krieg verloren war, sondern auch das Kaiserreich untergegangen und die alte Armee aufgelöst worden war, weisen die Denkmäler üblicherweise keine nationalen Symbole auf, vielmehr zeigen sie Eisernes Kreuz, Eichenlaub, Schwert und Stahlhelm sowie christliche Symbolik. Der Obelisk oder die Säule als Siegessymbol sind nur noch sehr selten anzutreffen. Figürliche Darstellungen zeigen bei Denkmälern um 1920 häufig mittelalterliche Figuren, später sterbende und trauernde Krieger.

Hierbei ist zu beobachten, dass mit zunehmender Größe der Gemeinde (Stadt) die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein Namens-Denkmal vorhanden ist. Während fast in jedem Dorf in Deutschland und in Österreich heute noch an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnert wird, findet man in praktisch keiner Großstadt ein derartiges Gesamt-Denkmal. Anstelle dessen wurden für einige Städte wie Nürnberg, Stuttgart oder Würzburg „Gedenkbücher“ herausgegeben. Das wohl umfangreichste deutsche Großstadt-Gesamtdenkmal war das im Zweiten Weltkrieg beschädigte und nicht mehr im Ursprungszustand hergestellte Münchener Kriegerdenkmal mit 13.000 Namen. Das Bremer Ehrenmal „Altmannshöhe“ dürfte das größte noch bestehende Namensdenkmal in Deutschland sein. Abgesehen von politischen Vorbehalten bereits in den 1920er Jahren stand in größeren Gemeinden der Errichtung von Denkmälern die Kostenfrage entgegen und/oder man scheute den Arbeitsaufwand für die Ermittlung der vielen Namen.

Bereits im Verlauf der 1920er Jahre setzte bei nachträglich errichteten Kriegerdenkmalen ein Trend zur vermehrten Darstellung figürlicher Szenen ein. Die Darstellungen wurden nun jedoch häufig antikisiert, d. h., sie zeigten idealtypische, oft auch nackte Kämpfer, die stellenweise die heroisierende Darstellung von Kriegern während der wenig später anbrechenden NS-Zeit vorwegnahmen. Dennoch gibt es auch hier bemerkenswerte Ausnahmen, etwa das 1929 in Golzheim errichtete Ehrenmal, in dessen Zentrum sich die Plastik einer Friedenstaube mit Ölzweig befindet. Auch das Kriegerdenkmal der SpVgg Fürth, welches 1923 zu Ehren der 144 gefallenen Vereinsmitglieder eingeweiht wurde, stellt eine Besonderheit dar. Es ist das weltweit einzige, welches in Form eines Fußballs gehalten wurde und aus zwei Granithälften zusammengesetzt ist. Es ist etwa zwei mal drei Meter groß und enthält eine Kassette mit zeitgenössischen Gegenständen, wie etwa Münzen und Zeitungsausschnitten sowie eine Liste mit den Namen der gefallenen Vereinsmitglieder.

Vor allem der Arbeiterbewegung nahestehende Organisationen versuchten, der teilweise kriegsverherrlichenden Ausdrucksform vieler deutscher Kriegsdenkmäler das Motto "Nie wieder Krieg" entgegenzusetzen. Ein Beispiel ist das vom Arbeiterturnverein Benningen für seine im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitgliedern 1928 errichtete Denkmal, welches neben den üblichen Namenstafeln die Inschrift "Nie wieder Krieg" im Denkmalssockel enthält.