Felsenkeller

Aufnahme Januar 2013
Aufnahme Januar 2013

Rechts im Bild das Gebäude des ersten Felsenkellers in unserem Ort, das spätere Wohnhaus "Hupka"  http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/villen/haus-hupka/

Aufnahme 1927 - Archiv W.Malek
Aufnahme 1927 - Archiv W.Malek
Gepostet von Mario Döhrer
Gepostet von Mario Döhrer
Umfangreiche kostümierte Gruppe auf der Kurparkwiese vor dem Felsenkeller lagernd - Quelle: Monika Reich   Foto vermutlich um 1910
Umfangreiche kostümierte Gruppe auf der Kurparkwiese vor dem Felsenkeller lagernd - Quelle: Monika Reich Foto vermutlich um 1910

Georg Heym (1816 - 1881), Sohn des Johann Friedrich Heym, Wirt zu Thomashof Landgericht Schweinfurt http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cchtelhausen  übernahm vermutlich die Gaststätte ( siehe Haus Hupka).
Er betrieb auf dem hiesigen Domänengut (jetzt Hotel Fröbelhof) eine Brauerei. Am 11.08.1847 erhielt Heym das Nachbarrecht  http://de.wikipedia.org/wiki/Nachbarrecht !
Er verheiratete sich mit der Schwester "Evegehann" (1830 - 1902) des Gottfried Salzmann. Heym braute das Bier in der Gutsbrauerei, die er später zusammen mit Karl Zeitz http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Zeitz betrieben hatte. Das Bier wurde vermutlich im Erdfallkeller ( siehe http://de.wikipedia.org/ wiki/Felsenkeller  und http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte /denkmale/erdfall/)  gelagert .
Im Sommer schenkte er es " auf dem Keller mit der Kegelbahn und im Winter in seiner Wirtsstube "  aus.
Nachdem ein anderer Pächter ein höheres Pachtgebot abgegeben hatte, gab Heym die Domänenbrauerei auf und baute sich in der Inselsbergstraße eine eigene Brauerei (1877) http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/gastst%C3%A4tten/arschleder/  , in der bis zum Jahre 1905  Bier gebraut wurde !
Heym starb am 09.05.1881.
  ( Übrigens ging später der Besitz des Braugebäudes in die Hände des Klempnermeisters Georg Rudolf Schwarz über, der eine Mietskaserne daraus machte.)
Von 1898 bis 1931 war der Felsenkeller Vereinslokal vom MGV Sängerkranz 1857 e.V. www.mgv-badliebenstein.de .
Gottlieb Heym, Wirt im väterlichen Hause, erbte von seinem Schwiegervater Wilhelm Weih ( 1829 - 1897),  dem " Dostmürer "  aus Steinbach, das unter dem alten Hause liegende Weih'sche Anwesen und errichtete darauf einen  Neubau mit Tanzsaal  (1898).

Gottliebs Frau war Thekla, geb Weih, sie starb am 15.07.1929  (sie war schwerhörig und sprach Steinbacher Mundart).
Gottliebs Kinder waren :
Wilhelm,  Koch und Wirt , Besitzer des Pensionshauses "Felsenkeller"  

           (Kinobesitzer), geb. 07.01.1880. Er starb am 12.06.1956 und war

           verheiratet mit Auguste Erbe.
           Sein Sohn Wilhelm Otto Heym übernahm den "Felsenkeller.  Otto Heym

           hatte später nur  noch die Fremdenzimmer.
Alma, + 19.04.1934, verheiratet mit Postschaffner Christian Seeland in Salzungen 
Karl, seit 01.05.1924 Lehrer in Liebenstein, verheiratet mit Karoline Weih  (1887-

  1970) siehe http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p283b72250486cacb/
Paul, Konditor + 24.06.1932 (ledig)
Hilmar, Koch, war lange Zeit Küchenchef in "SchneidersHotel"   http://www44. jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pf7c41f3667c2ff46/  (zwei mal verheiratet)
Marie, verheiratet mit Lehrer Rauther, Struth
Martha war nicht verheiratet

Aufnahme von 1910 vor dem Felsenkeller - Schenkung Inge Kaiser (Hutweide) im Februar 2017
Aufnahme von 1910 vor dem Felsenkeller - Schenkung Inge Kaiser (Hutweide) im Februar 2017

Von 1899 bis vermutlich zum 1.WK war der Felsenkeller das Stammlokal des Vereins Pfeifenclub Qualmania http://www.heimatfreundebali.de/spezial/historische-vereine/pfeifenclub-qualmania/

Anzeige im Stammgast vom 23.12.1933
Anzeige im Stammgast vom 23.12.1933
Archiv W.Malek
Archiv W.Malek

Von Kurt Schwarz erfahren wir:
Zwischen 1946 und 1949 gab es im Kinosaal sogenannte "Bunte Abende". Die "Boleros", eine Kapelle mit Horst Kompe (HoKo) am Piano, Fritz Storch (Bruder von Adolf) am Schlagzeug, Kurt Schwarz am Akkordeon, Heinz Swoboda (Sohn von Dr.Swoboda  http://www.heimatfreundebali.de/heilbad/ärzte/dr-swoboda/  ) an der Geige und Herr Fischer aus Schweina an der Klarinette begeisterten die Zuhörer in der direkten Nachkriegszeit. Bewirtschaftung dazu gab es keine!

Archiv Horst Schneider
Archiv Horst Schneider

Tüncher Bodenstein   http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/villen/haus-bodenstein/   mit seinen Angestellten beim Renovieren der Fassade der Pension & Gaststätte Felsenkeller vermutlich in den 1920er Jahren.

Cornelia Pissarek schreibt am 12.05.2017 und schickt das Bild dazu:
Wilhelm Adolf Wengenroth

Geboren: 19. Okt. 1873 In: Berzhahn
  Gestorben: 28. Aug. 1927 In: Bad Liebenstein  
   

Er  ist auf dem Malergerüst am Felsenkeller mit dabei. Da meine Großmutter noch im Westerwald (Ort Wengenroth) 1913 ihren Schulabschluss gemacht hatte, muss die Aufnahme Ende der 1910er, spätestens Mitte der 1920er Jahre gemacht worden sein.

Recherche Volker Henning vom 24.01.2020 - Der Artikel müßte von 1954 stammen
Recherche Volker Henning vom 24.01.2020 - Der Artikel müßte von 1954 stammen
links Heyms Saalbau in Bad Kreuznach
links Heyms Saalbau in Bad Kreuznach

 

100 Jahre Kinotradition  

                   vom 26.10.2007

Am 16. November 1907 hielt das Kino Einzug in die Kurstadt Bad Kreuznach. An diesem Tag lud Gottfried Heym, der den Kinematografen auf einem Jahrmarkt kennengelernt hatte.

Angepriesen wurden die flimmernden Schwarz-Weiß-Bilder, die im ehemaligen Theatersaal von einem Klavierspieler begleitet wurden, als "Theater lebender Photographien". Saßen die Zuschauer anfangs noch an gedeckten Tischen, machte der Andrang schon vier Jahre später einen Umbau nötig: Im gleichzeitig in Union-Theater umbenannten Kino saß man künftig auf Stuhlreihen, nach dem Ersten Weltkrieg wurde die erste feste Bestuhlung installiert. Mittlerweile hatte sich das Filmtheater auch einen Ruf als gesellschaftlicher Treffpunkt erarbeitet - der Volksmund sprach gar vom "Knutschpalast". 1927 übergab Heym das Kino an seinen Sohn Hans und dessen Schwester Elisabeth Sawatzki, die das Kino in Kammer-Lichtspiele umbenannten. 1951 ging der Betrieb an Sawatzkis Sohn Karl-Heinz, der den alten Saalbau abriss und 1954 die 700 Zuschauer fassenden Kammerspiele eröffnete. Diese überdauerten auch das abrupte Ende des Kinobooms, 1978 wurde der große Saal in Kammer und Movie unterteilt, den Aufschwung der Achtzigerjahre nutzte die Familie Sawatzki dann zu einer Generalrenovierung, gleichzeitig übertrug Karl-Heinz Sawatzki das Kino auf seinen Sohn Hans-Georg Sawatzki. 1995 stand eine Erweiterung um zwei Säle und ein weiterer Namenswechsel zu Cinemagic an, am 15. Oktober 2001 eröffnete schließlich nach einem weiteren Neubau das heutige Cineplex, das als hochmodernes Multiplexkino über sieben Kinosäle und 1250 Sitzplätze verfügt. Vom "Kinematographen-Theater" bis zum Cineplex: Die Familie Sawatzki feiert in diesem November das 100-jährige Jubiläum ihres Familienbetriebs. bf

Der junge Gottfried Heym - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Der junge Gottfried Heym - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Frühes Foto Gottfried Heyms - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Frühes Foto Gottfried Heyms - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Saal um 1900 - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Saal um 1900 - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Quelle Hans-Georg Sawatzki
Quelle Hans-Georg Sawatzki
Der 90järige Gottfried Heym - Quelle Hans-Georg Sawatzki
Der 90järige Gottfried Heym - Quelle Hans-Georg Sawatzki

Die ältesten noch bestehenden Kinos in Rheinland-Pfalz (nach Gründungsdatum sortiert)

 

1. HEYMS SAALBAU (jetzt CINEPLEX) Bad Kreuznach (16. Nov. 1907)

2. CENTRAL Kaiserslautern (1908)

3. APOLLO Koblenz (1909)

4. EUROPA Grünstadt (1911)

5. UNIVERSUM Landau (1912)

6. WALHALLA Pirmasens (Nov. 1913)

7. SCHAUBURG Neuwied (1921)

8. KINO FLONHEIM (1923)

9. UNION Kaiserslautern (1926)

10. REX Schifferstadt (1926)