Ausflugsgaststätte Krätzersrasen
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Jutta Münster
Ulmenweg 2
36251 Bad Hersfeld
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Der Name leitet sich von einem Waldgewerbe her, dem Harzkratzen. Es wurde in den Wäldern um den Forstort Krätzersrasen betrieben und es diente zur Gewinnung von Baumharzen, aus denen Pech
und andere Naturprodukte hergestellt wurden.
Von Alters her weit verbreitet ist das Harzen von Kiefern in Form der Lebendharzung. Durch Entfernen einiger Rinde am Stamm und durch Einschnitte im darunter liegenden Holz wird der Baum verletzt, das ablaufende Harz wird aufgefangen, gesammelt und weiterverarbeitet. Durch diese Verletzungen und das „Ausbluten“ des Holzes wurde dieses als Bau- oder Nutzholz weitgehend unbrauchbar. Das war ein Grund, warum zwischen Harzern und Forstleuten Feindschaft herrschte.
Im 19. Jahrhundert wurden immer größere Anlagen zur Harzgewinnung gebaut, die Arbeiter waren die Harzer oder auch Pechsieder. Seit dem beginnenden 20. Jahrhundert nahm das Gewerbe immer stärker ab.
In der DDR wurde noch bis zur Wende in großem Umfang auf diese Weise Harz gewonnen.
In gut 1 km Entfernung erreicht man zu Fuß vom Krätzersrasen das Bommelhauck.
Das Bommelhauck ist ein 685,7 hoher Berg. Er liegt oberhalb von Steinbach.
Das Bommelhauck besitzt mehrere Nebengipfel: den Frauenberg (595 m), die Zugfinkskuppe (575,4 m), den Floßberg (618,2 m), den Schnepfenberg (677,4 m) sowie den Weißen Stein (625,4 m). In diesem Gebiet wurde schon ab dem Mittelalter Bergbau betrieben. .
Direkt am Krätzersrasen grenzt der "Hintere Schnepfenberg" an.
Dazu passt aus der Jägerzeitschrift, die herausgegeben wurde von der SED-Betriebsorganisation Staatl. Forstwirtschaftsbetrieb Bad Salzungen, Verantwortlich für den Inhalt: BPO vom
14.09.1959
Dr. Vogels memento mori – Hirsch
Unweit dieser alten Buche, der Hexenbuche, kaum einen Büchsenschuß nordwestlich davon, im hinteren Schnepfenberg, wurde ausgangs August dieses Jahres an einer Einzel
stehenden Buche ein Hochsitz für den weit und breit bekannten und erfolgreichen Chirurgen der Bad Liebensteiner Poliklinik, Herrn Dr. Vogel, errichtet.
Der jagdlich sehr passionierte Arzt hatte dort einen jagdbaren Feisthirsch bestätigt. Als Dr. Vogel den fertiggestellten Hochsitz an einem Sonntagvormittag bestiegen
hatte, entdeckte er, dass jemand in die Rinde der Buche einen Vogel und einen Hirsch kunstgerecht eingeritzt und darunter mit Bleistift „ Weidmannsheil“ geschrieben und einen Eichenbruch gemalt
hatte.
Am gleichen Abend geschah es nun, was der Unbekannte wünschte und der Jäger sehnlichst erwartete. Der über die Höhe des Berges im Fichtenaltholz nach der Wiese
zuziehende dem Tode „Geweihte“ Kronenzehner, bekam die Kugel angetragen und zog schwerkrank in die nahe Fichtennaturverjüngung, wo er in einem Stockloch verendet aufgefunden wurde. Während der
dem Schuss üblichen Zigarettenpause sah sich der Schütze in Ruhe um und gewahrte, dass am selben Tag an der Buche durch den Träger des Hirsches ein Pfeil geritzt und anstelle der
Bleistiftzeichnungen „ Memento mori“ (Gedenke, dass du sterben musst ...) in die Rinde geschrieben worden war. Der durch so viel Mutterwitz ausgezeichnete Weidmann incognito war also ein
Hellseher. Er hatte in weiser Voraussehung das nach seiner Kanzelbesteigung bevorstehende Ereignis festgehalten.
Am nächsten Morgen bewunderten den Platzhirsch mit dem starken Geweih, der so viele Jahre durch die Wälder beiderseits des Schleifkotengrundes, zwischen Gerberstein
und Frauenberg gewechselt war, nicht nur die Kurgäste der Kurheime Bernhard und Olga, sondern auch mancher Nimrod der grünen Farbe, der dem überglücklichen Schützen Weidmannsheil
wünschte.
Der humorvolle Rinden-Schnitzer aber, der sich einen so netten, in der Geschichte der Jägerei wohl einzig dastehende Scherz erlaubt hatte, konnte sich bis auf den heutigen Tage trotz allseitiger Nachforschungen seiner Entdeckung entziehen.
Digitalisiert von Wolfgang Malek
Ferienlager "Theo Neubauer" des VEB Wälzkörperfabrik Bad Liebenstein II, Innenraum:
Post Brotterode gelaufen 21.02.1966