Hochzeiten

11 Uhr oder 11.30 Uhr früh wurde die Trauung in der Hochzeitskirche gehalten, dabei vor- und nachher gespielt und gesungen. In feierlichem Zuge, das Brautpaar voran, begab sich die Hochzeitsgesellschaft zum Gotteshause, öfters durch seilspannende Kinder und Erwachsene aufgehalten, die das Weiterschreiten erst nach einer Geldspende gestatteten.
Auf die Trauung folgte das Mittagessen, zu dem Pfarrer und Lehrer auch eingeladen wurden. Den Angehörigen der Eingeladenen wurden Kuchen und Essen (Sauerkraut mit Fleisch, Rosinenbrühe, Kartoffel- und Krautsalat usw.) ins Haus geschickt. Nach dem Essen zog die Gesellschaft lärmend und jauchzend durch das Dorf zu irgend einer Wirtschaft zum Tanz, nach einigen Stunden zurück zum Abendessen. Am 2. Tage gabs noch mehr oder weniger reiches Frühstück. Hochzeitsreisen waren nicht Mode.
Die üblichen Geschenke kamen
vor der Hochzeit ins Brauthaus.

( eine Bauernhochzeit im Hennebergischen beschreibt G.Brückner 1845 im Histor. -stat. Taschenbuch, Mgn. 1845, sehr ausführlich.)