Hermann Marx - Theatercafe

Hermann Marx, 1916 in Meiningen geboren, wusste viel zu berichten, wenn es um die gastronomische Entwicklung im Raum Bad Liebenstein ging. Und er war auch selbst maßgeblich beteiligt.
Für seinen “Traumberuf“ Innenarchitekt reichte ursprünglich in der Familie mit sechs Kindern das Geld nicht. Nach dem Besuch der Meininger “Prinz-Friedrich-Schule“ von 1922 bis 1930 war Hermann Lehrling von 1930 bis 1933 bei der Lebensmittelgroßhandlung Ullrich Sprotte und besuchte in dieser Zeit die Meininger Handelsaufbauschule. Die weitere Ausbildung von 1933 bis 1935 konnte er mit dem Kaufmann abschließen. Vom 01.Juli 1939 bis 31.08.1945 war Herr Marx bei Telefunken Erfurt beschäftigt, anfangs lag sein Tarifgehalt bei 133,00 RM + 70,00 RM Sonderzulage. Er war als Prüfer und Revisor eingesetzt und hatte wegen Facharbeitermangels eine Unabkömmlichkeitsstellung erlangen können.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er im April 1946 zum Geschäftsführer der Konsumgenossenschaft Werratal Bad Salzungen gewählt und diese Funktion  hatte er bis 1949 inne. Vom 30.01. bis 28.03.1950 war Herr Marx bei Hilker & Pache in Bad Salzungen und erhielt in dieser Zeit einen Arbeitsverdienst von 225,36 Mark.
Durch seine Eheschließung mit Lisa Weih, die im “Thüringer Hof“ aufgewachsen war, kam Hermann Marx 1950 nach Bad Liebenstein. Die Arbeit in der Gastronomie begeisterte ihn. Von morgens 8.00 Uhr bis zum späten Abend waren die Kurgäste zu versorgen, was in dieser Zeit einige Probleme bereitete. Unter seiner Leitung erfolgte in dem früheren Sängerlokal “Thüringer Hof“ 1953/54 ein großer Umbau. Immer war es ein volles Haus. Bis 31. August 1956, als nach den Gaststätten “Zur Einnahme“ und “Zum Hirsch“ nun auch der “Thüringer Hof“ als HO-Betrieb geführt werden sollte, wirkte der parteilose Gastwirt dort. Weil ein Antrag auf Umsiedlung nach Würzburg nicht genehmigt wurde, arbeitete er daraufhin dreieinhalb Jahre als Absatzleiter bei Pfeifen und Holz in Schweina. Das beliebte Ausflugslokal “Altenstein“ wurde wieder einmal frei. Am 13. April 1959, Tochter Cornelia war ein Jahr zuvor geboren worden, übernahm Hermann und Lisa Marx die Leitung dieser Einrichtung als Mitarbeiter der HO. Weit mehr als zwölf Stunden täglich sorgten sie mit ihren immer guten und zuverlässigen Mitarbeitern für das Wohl der Gäste. Ein Gaststättenleiter verdiente damals 380 Mark, die Küchenleiterin und stellvertretende Leiterin 355 Mark, Brutto !
Es ergab sich die Möglichkeit, von der Inhaberin des “Theatercafes"   http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/gaststätten/theatercafe/   Frau Aschenbach, das Objekt zu erwerben.
1902 wurde es als “Conditorei und Cafe Aschenbach“ eröffnet und galt als Erstes Cafe am Platze. Die Zimmer im Haus waren bereits mit Zentralheizung sowie fließend warmem und kaltem Wasser ausgestattet -- für 3 RM pro Nacht.
Vor der Übernahme dieses Cafes musste aber erst noch für eine Saison - April bis Dezember 1965 - der “Hirsch“ übernommen werden. Bereits im Juni 1965 hatte Herr Marx das
Grundstück käuflich erwerben können, Mitte Dezember löste er den damaligen Objektleiter Otto Hartmann dann im “Theatercafe“ ab, das seit 1955 der HO gehörte. 1969/70 wurde umgebaut. Noch bis 1986, als Frau Marx das Rentenalter erreichte, verwöhnte Herr Marx die Cafegäste mit seiner selbstgefertigten Spezial-Eistorte und anderen Köstlichkeiten.
Dass Hermann Marx zwischen 1935 bis 1941 ein begabter Eishockeyspieler und Leichtathlet war, geht aus Zeitungsannoncen, Urkunden und anderen diesbezüglichen Belegen hervor.

Impfschein vom 30.05.1917, das Geburtsdatum muss 31.08.1916 lauten
Impfschein vom 30.05.1917, das Geburtsdatum muss 31.08.1916 lauten
Sammlung C.Rönsch
Sammlung C.Rönsch
Sammlung Cornelia Rönsch
Sammlung Cornelia Rönsch
Sammlung Cornelia Rönsch
Sammlung Cornelia Rönsch
Deutscher Reichsbund für Leibesübungen - Sammlung Cornelia Rönsch
Deutscher Reichsbund für Leibesübungen - Sammlung Cornelia Rönsch
Sammlung Cornelia Rönsch
Sammlung Cornelia Rönsch

Schlittschuhklub Meiningen gegen Sportclub Erfurt 3 : 2
In der Mitteldeutschen Kampfbahn in Erfurt siegten die Meininger am Neujahrstag 1938 knapp. Die Meininger hatten bereits am Vormittag ein Spiel in Gotha absolviert.
Das erste Drittel stand ganz im Zeichen des Gaumeisters, dessen Spieler sich durch größere Schnelligkeit, bessere Scheibenführung und schnelleres Schußvermögen hervortaten.Das Erfurter Schlußdreieck hatte schwer zu arbeiten. Der Rechtsaußen Marx buchte dann auch bald den ersten Treffer.

Schlittschuhklub Meiningen gegen Sportclub Erfurt - der Rechtsaußen Marx (vermutlich ganz links) buchte dann auch bald den ersten Treffer - Thüringer Allgemeine Zeitung - Neujahrstag 1938 - Sammlung Cornelia Rönsch
Schlittschuhklub Meiningen gegen Sportclub Erfurt - der Rechtsaußen Marx (vermutlich ganz links) buchte dann auch bald den ersten Treffer - Thüringer Allgemeine Zeitung - Neujahrstag 1938 - Sammlung Cornelia Rönsch
Sammlung C.Rönsch
Sammlung C.Rönsch
Sammlung C.Rönsch
Sammlung C.Rönsch

Heute beschäftigen uns die Rundfunkgebühren, 1952 war eine Genehmigung notwendig !

Tolles Zeitdokument von 1952 - Sammlung C.Rönsch
Tolles Zeitdokument von 1952 - Sammlung C.Rönsch
Hermann Marx in der Mitte mit dem Pokal - Sammlung Cornelia Rönsch
Hermann Marx in der Mitte mit dem Pokal - Sammlung Cornelia Rönsch
Wahrscheinlich anfangs der 1970er Jahre - Sammlung Cornelia Rönsch
Wahrscheinlich anfangs der 1970er Jahre - Sammlung Cornelia Rönsch