Dr. Friedrich Hermann Kilian

Kilian, Hermann Friedrich

Gynäkologe, Frauenarzt (internationaler Spezialist für Geburtshilfe)

,( * 5.2.1800 Leipzig, † 7.8.1863 Bad Liebenstein (Thüringen).

 

 

Kilian besuchte 1810-16 die deutsche Petrischule in Sankt Petersburg. Dann studierte er Medizin in Wilna, Leipzig, Würzburg, Göttingen, London und Edinburg (Promotion 1820). In Paris erhielt er Einblick in die französische Geburtshilfe, eine Studienreise führte ihn nach Straßburg, München, Wien und Pest. Ende 1821 wurde er zum Professor adiunctus der Chemie an der Medizinischen Akademie in Sankt Petersburg ernannt und unterrichtete hier später auch die Fächer Physiologie und Pathologie. Er war außerdem Arzt am Artillerie-Hospital. Auf einer mehrjährigen Bildungsreise nach Paris, Mannheim, Heidelberg und Berlin erreichte ihn 1828 der Ruf auf ein Extraordinariat für Geburtshilfe in Bonn. Gleichzeitig wurde ihm die Direktion der geburtshilflichen Klinik übertragen. 1831 wurde er zum Ordinarius ernannt. – Kilians frühe wissenschaftliche Tätigkeit beschränkte sich zunächst auf die Übersetzung von Werken englischer und russischer Gelehrter. Später widmete er sich der Erforschung des krankhaft veränderten Beckens, besonders des spondylolisthetischen Beckens und des Stachelbeckens. In seinen Lehrbüchern stellte er das geburtshilfliche Wissen seiner Zeit in gestraffter und übersichtlicher Form dar. Große Verdienste erwarb er sich schon früh um die Förderung der operativen Geburtshilfe,  deren operative Technik er stets zu vervollständigen und zu verbessern suchte.

 

Werke ↑

u. a. De nervi glossopharyngei origine, Diss. Edinburg 1820. Über d. Kreislauf d. Blutes im Kinde, welches noch nicht geatmet hat, 1826; Die Universitäten Dtld.s in med.-naturwiss. Hinsicht, 1828; Btrr. zu e. genaueren Kenntnis d. allg. Knochenerweichung u. ihres Einflusses auf d. Becken, 1829; Operationslehre f. Geburtshelfer, 1834 f., 21849-56; Geburtshilfl. Atlas, 1835-42; Über geburtshülfl. Studium, 1846; Schilderung neuer Beckenformen u. ihres Verhaltens im Leben, 1854; Das halisteret. Becken in seiner Weichheit u. Dehnbarkeit während d. Geburt, 1857.

Kilian, Hermann Friedrich

Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert. Nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese.

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Anzahl: 1

Buch. Pappband. Bonn, bei Adolph Marcus, 1857, 4°, IV, 107, (1) pp., 1 Holzschnitte, 3 lith. Tafel, in frischem Halbleinenband; Buchblock fleckig. Erste Ausgabe! - Hermann Friedrich Kilian (1800-1863), "in Bonn, am 5. Februar 1800 in Leipzig als Sohn von Konrad Joseph Kilian (1771-1811) geboren, besuchte von 1810-16 die deutsche Hauptschule in Petersburg und studirte von 1816-17 in Wilna, wo damals JOSEPH FRANK lehrte. Das Schuljahr 1817-18 brachte Kilian in Leipzig, das nächste in Würzburg zu, vom Januar bis März 1820 verweilte er in Göttingen. Hierauf ging er über Holland nach London und Edinburg, wo er sich mit seiner Inaug.-Diss.: "De nervi glossopharyngei origine" 1820 die Doctorwürde erwarb. Von England begab er sich nach Paris und im nächstfolgenden Jahre hielt er sich behufs seiner weiteren Ausbildung noch in Strassburg, München und Wien auf. Ende 1821 kehrte er nach St. Petersburg zurück, wo er an der medicinischen Akademie als Professor, Adjunct der Chemie, später der Physiologie und Pathologie, sowie als Arzt am Artillerie-Hospital wirkte. 1828 begab er sich neuerdings nach Deutschland und lebte, mit literarischen Arbeiten beschäftigt, kurze Zeit in Mannheim, Heidelberg und Berlin. In demselben Jahre erhielt er einen Ruf als Extraordinarius nach Bonn, den er annahm; 1834 wurde er zum Ordinarius für Geburtshilfe ernannt. In dieser seiner Stellung erreichte ihn auch der Tod im Bade Liebenstein am 7. August 1863. Einen im Jahre 1842 an ihn ergangenen Ruf, in St. Petersburg die Direction des unter dem Protectorate der Grossfürstin Helene stehenden Hebeammen-Institutes zu übernehmen, lehnte Kilian ab. In seiner Stellung als klinischer Lehrer bemühte sich Kilian vergeblich, die Errichtung einer gynäkologischen Klinik, die er ganz richtig für dringend hielt, durchzusetzen. Er war ein sehr eifriger und tüchtiger Lehrer, der literarisch ungemein thätig war. Seine wichtigsten Productionen sind folgende: "Die regelwidrigen Geburten und. ihre Behandlung, von Dr. Samuel Meriman, aus dem Englischen etc." (Mannheim 1826) - "Ueber den Kreislauf des Blutes im Kinde, welches noch nicht geathmet hat" (Karlsruhe 1826, 4., m. lithogr. Taf.) - "Beiträge zu einer genaueren Kenntniss der allgemeinen Knochenerweichung der Frauen und ihres Einflusses auf das Becken" (Bonn 1829, 4., m. lithogr. Taf.) - "Die Geburt des Kindeskopfes in derjenigen Scheitelstellung, die man Hinterhauptslage zu nennen pflegt etc." (Ebenda 1830, 4.)- "Operationslehre für Geburtshelfer" (Ebenda 1834; 1835; 2. Aufl. 1849-56) "Die Geburtslehre von Seiten der Wissenschaft und Kunst dargestellt" (3 Thle., Frankfurt a. M. 1839-42) - "Das halisteretische Becken etc." (Bonn 1857) - "Geburtshilflicher Atlas" (Düsseldorf 1835-49) - "Armamentarium Lucinae novum" (Bonn 1856). Kilian war auch Mitredacteur der von 1847-51 in Bonn erscheinenden Zeitschrift: "Rheinische Monatsschrift für praktische Aerzte", in der er eine Reihe seiner kleineren Arbeiten veröffentlichte." Kleinwächter, Hirsch-H. III, p.523 - siehe - v. Siebold, Geschichte der Geburtshilfe. II, p. 699ff; v. Hecker in ADB XV, p. 739. Artikel-Nr.: 18047.

Kilian, Hermann Friedrich

 

Die operative Geburtshülfe.

 

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Anzahl: 1

Buch. Pappband. Operationslehre für Geburtshelfer, 1. - Zweite, durchweg vermehrte und umgearbeitete Auflage. - Bonn, bei Eduard Weber, 1849, 8°, VIII, 860 pp., Halblederband; etwas fleckig. Kilian gebührt das Verdienst, die Operationslehre mit dem jetzigen Zustande der Geburtshilfe übereinstimmend in geläuterter Form bearbeitet, und so von manchem aus der alten Zeit noch herstammenden Schlacken gereinigt zu haben. - -cf. Siebold II, p.699 - - Hermann Friedrich Kilian (1800-1863), "in Bonn, am 5. Februar 1800 in Leipzig als Sohn von Konrad Joseph Kilian (1771-1811) geboren, besuchte von 1810-16 die deutsche Hauptschule in Petersburg und studirte von 1816-17 in Wilna, wo damals JOSEPH FRANK lehrte. Das Schuljahr 1817-18 brachte Kilian in Leipzig, das nächste in Würzburg zu, vom Januar bis März 1820 verweilte er in Göttingen. Hierauf ging er über Holland nach London und Edinburg, wo er sich mit seiner Inaug.-Diss.: "De nervi glossopharyngei origine" 1820 die Doctorwürde erwarb. Von England begab er sich nach Paris und im nächstfolgenden Jahre hielt er sich behufs seiner weiteren Ausbildung noch in Strassburg, München und Wien auf. Ende 1821 kehrte er nach St. Petersburg zurück, wo er an der medicinischen Akademie als Professor, Adjunct der Chemie, später der Physiologie und Pathologie, sowie als Arzt am Artillerie-Hospital wirkte. 1828 begab er sich neuerdings nach Deutschland und lebte, mit literarischen Arbeiten beschäftigt, kurze Zeit in Mannheim, Heidelberg und Berlin. In demselben Jahre erhielt er einen Ruf als Extraordinarius nach Bonn, den er annahm; 1834 wurde er zum Ordinarius für Geburtshilfe ernannt. In dieser seiner Stellung erreichte ihn auch der Tod im Bade Liebenstein am 7. August 1863. Einen im Jahre 1842 an ihn ergangenen Ruf, in St. Petersburg die Direction des unter dem Protectorate der Grossfürstin Helene stehenden Hebeammen-Institutes zu übernehmen, lehnte Kilian ab. In seiner Stellung als klinischer Lehrer bemühte sich Kilian vergeblich, die Errichtung einer gynäkologischen Klinik, die er ganz richtig für dringend hielt, durchzusetzen. Er war ein sehr eifriger und tüchtiger Lehrer, der literarisch ungemein thätig war. Seine wichtigsten Productionen sind folgende: "Die regelwidrigen Geburten und. ihre Behandlung, von Dr. Samuel Meriman, aus dem Englischen etc." (Mannheim 1826) - "Ueber den Kreislauf des Blutes im Kinde, welches noch nicht geathmet hat" (Karlsruhe 1826, 4., m. lithogr. Taf.) - "Beiträge zu einer genaueren Kenntniss der allgemeinen Knochenerweichung der Frauen und ihres Einflusses auf das Becken" (Bonn 1829, 4., m. lithogr. Taf.) - "Die Geburt des Kindeskopfes in derjenigen Scheitelstellung, die man Hinterhauptslage zu nennen pflegt etc." (Ebenda 1830, 4.)- "Operationslehre für Geburtshelfer" (Ebenda 1834; 1835; 2. Aufl. 1849-56) "Die Geburtslehre von Seiten der Wissenschaft und Kunst dargestellt" (3 Thle., Frankfurt a. M. 1839-42) - "Das halisteretische Becken etc." (Bonn 1857) - "Geburtshilflicher Atlas" (Düsseldorf 1835-49) - "Armamentarium Lucinae novum" (Bonn 1856). Kilian war auch Mitredacteur der von 1847-51 in Bonn erscheinenden Zeitschrift: "Rheinische Monatsschrift für praktische Aerzte", in der er eine Reihe seiner kleineren Arbeiten veröffentlichte." Kleinwächter, Hirsch-H. III, p.523 - siehe - v. Siebold, Geschichte der Geburtshilfe. II, p. 699ff; v. Hecker in ADB XV, p. 739.